Langenhanshagen - Innenraum und baugebundene Ausstattung

 

Betritt man die von außen in einwandfreiem Zustand erscheinende Kirche durch die enge Priesterpforte, so begegnet einem im ersten Moment schmerzende Leere. Wo ist die einst schmucke und auch historisch sehr wertvolle Ausstattung geblieben? Es gibt sie noch! Baugebundene Ausstattung ist noch vorhanden und selbst die bewegliche Ausstattung ist zu einem Großteil noch erhalten und möglichst zeitnah genau hierher zurückzuführen.

 

An den Innenwänden des Langhauses ist in vielen Bereichen noch die Primärfassung als Bossierung durch Doppelstriche erhalten geblieben. Sie sollte ursprünglich den Eindruck eines gemauerten Kalksteinmauerwerks imitieren. In der westlichen Nordwand befindet sich eine zugesetzte Tür mit oberhalb auskragendem Anschlagstein. Die Bretterdecke des Langhauses wurde neu aufgebaut, nachdem 2002 der Dachstuhl gesichert und instand gesetzt wurde . Einige original erhaltene Balken besitzen noch Reste von Rankenmalerei. Im Westen erhebt sich die neugotische Orgelempore, auf der sich die 1879 erbaute Orgel von Barnim Grüneberg befand.

 

Der Chorraum besteht aus einem Joch und polygonalem 5/10-Ostschluss. Die aus Feldstein gearbeiteten Grundmauern des Chorraums stammen vermutlich noch aus der Romantik und sind älter als der Gewölbeaufbau mit seinen Schildwänden und den spitzbogigen Zwillingsfenstern. Er ist erst in der Gotik entstanden. Diese baulichen Veränderungen sind deutlich an den chorseitigen Diensten des Triumpfbogens erkennbar.

Die spätromanische Raumfassung im ersten Viertel des 14. Jh. bestand aus einem Ziegelwechsel.

Mitte des 14. Jh. entstanden Vorhang-, Rippen- und Bossenmalerei an den Wänden und im Gewölbe.

In der westlichen Schildwand des Chorraumes verewigte sich vermutlich ein Maler mit dem Monogramm „ba“, einem Porträt in zwei Perspektiven und einer Vase mit einer Ranke. Hierbei handelt es sich eindeutig nicht um eine Drolerie.

Die Schlusssteinmalerei im Chorschluss ist mit einer roten Kontur mit grünem Fond aus Malachit sowie mit einer Kreuzblüte betont. Außerdem haben sich barocke Wand- und Gewölbefassungen erhalten. Hierbei waren die Rippen betont zweifarbig hervorgehoben und im Langhaus zusätzlich Vorhangmalerei entstanden.