Langenhanshagen - Instandsetzungsarbeiten der     vergangenen Jahrzehnte

Zustand Anfang der 90er Jahre
Zustand Anfang der 90er Jahre

 

Dass die Kirche heute zumindest von außen so schmuck aussieht, ist umfangreichen Instandsetzungsarbeiten in den Jahren 1992 bis 2003 zu danken. Zu DDR-Zeiten sollte sie auf Drängen der staatlichen Organe abgerissen werden. Die Abbruchverfügung der staatlichen Bauaufsicht lag bereits vor. Engagierte Gemeindeglieder sowie das „Konsistorium der Greifswalder Kirche“ konnten das zum Glück verhindern.

 

Die Bauschäden waren so immens, dass die Kirche lange Zeit für Besucher gesperrt war. Feuchtigkeitsschäden, Frostsprengungen, geschädigte Fenster, Setzungsrisse und biogener Bewuchs machten der Substanz stark zu schaffen. Gleiches galt für die wertvolle Ausstattung.

An der Südwestecke des Langhauses stürzte sogar ein Teil des Feldsteinmauerwerks ein. Es folgten bis 1997 große Instandsetzungsarbeiten am Baukörper. Der Schnitzaltar und die Kanzel wurden nach Lüdershagen ausgelagert. Die Orgel kam als Dauerleihgabe ins Orgelmuseum nach Malchow, wo sie seither restauriert wurde und regelmäßig genutzt wird.

Der Dachstuhl über dem Langhaus wurde 2002 instandgesetzt. Der Einbau eines Ringankers im Chor konnte ein Auseinanderbrechen des Chorgewölbes verhindern. Außerdem wurden die Portale sowie die Türflügel instandgesetzt. 2008 wurde der gesamte Fußboden trocken gelegt und erneuert. Im Außenbereich wurde eine Ringdrainage verlegt.

 

Der mittelalterliche Altarschrein und die Renaissance-Kanzel wurden 2010 nach Langenhanshagen zurückgeführt. Im Rahmen einer Projektarbeit der Hochschule für Bildende Künste in Dresden wurde der Altar unter der Leitung von Dipl.-Rest. Jenny Louise Heymel gereinigt und in zwei Teilen provisorisch auf der Orgelempore aufgestellt.

 

Seitdem gibt es in Langenhanshagen leider einen baulichen Stillstand. Der Putz und die wertvollen Wandmalereien bröckeln und fallen zusammen mit früheren Sicherungspapieren ab. Die zum Teil abblätternde Ausstattung fristet ungeachtet ihres trostlosen Daseins. Die Glasmalereien sind zum Teil in der gesamten Republik verstreut. Dies hat nichts mehr mit reizvoller Romantik oder Lost-Places-Feeling zu tun, sondern ist einfach nur traurig!